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Gummiabrieb Indoorkletteranlagen

Liebe Kletter- und Boulderhallen-Betreiber*innen,

die Berichterstattung über die Belastung der Luft in Boulderhallen durch den Gummiabrieb von Kletterschuhen reißt derzeit nicht ab. Nachdem Forscher*innen aus Wien und Lausanne giftige Chemikalien in den Sohlen festgestellt haben, konnten nun auch Partikel in der Luft nachgewiesen werden. In erster Linie sind durch diese Ergebnisse wohl die Hersteller der Sohlen für Kletterschuhe gefordert, „Weichmacher“ und andere giftige Stoffe im Gummi zu reduzieren.

Wir als Kletter- und Boulderhallen-Betreiber*innen sollten uns weiterhin darum kümmern, für möglichst gute Luft in unseren Anlagen zu sorgen. Dies kann durch die Installation einer Belüftungsanlage, die für eine ausreichende Luftumwälzung sorgt oder durch ausreichend Zufuhr von Frischluft geschehen.

Zusätzlich sollten Kinderbereiche, sowie Bar und Empfang abgetrennt vom üblichen Boulder- oder Kletterbetrieb eingeplant werden. Damit werden sowohl Kinder als auch Mitarbeiter*innen vor Staubbelastung geschützt. Interessant wäre auch zu erforschen, ob generell bei den Bouldermatten die Oberflächen aus Teppich oder Planen für mehr Gummi in der Luft sorgen. Mitarbeiter*innen sollten jedenfalls bei der Demontage von Klettergriffen Schutzmasken tragen.


Wir werden mit der Erkenntnis dieser Wissenschaftler*innen jedenfalls umgehen lernen müssen, wenngleich es zu den gesundheitlichen Auswirkungen dieser toxischen Partikel in der Luft noch keine genaueren Untersuchungen gibt. Aus Gesprächen mit einer zuständigen Person, die diese Partikel-Analysen vornimmt, geht jedenfalls hervor, dass derzeit in immer mehr Bereichen unseres alltäglichen Lebens nach Partikeln in der Luft geforscht wird und immer mehr Belastungen feststellbar sind (Plastik, Mikroplastik, Feinstaub im Straßenverkehr, Partikel in der Nahrungskette, Jeans Chemikalien auf der Haut, …).  Wir sind also nicht als einzige von derartigen Erkenntnissen betroffen.

Wir vom Kletterhallenverband dürfen jedenfalls gespannt sein, was weitere Untersuchungen bringen, und wünschen euch zwischenzeitlich viel Erfolg mit dem Betrieb eurer Anlagen.

Reinhold Scherer

Obmann VKAÖ